Unsere geschichte

Das Hotelleben ist stets angenehm und abwechslungsreich.

Ein Hotel mit den vielen an- und abreisenden Gästen ist ein großes Fenster auf die Welt: Menschen aller Art und aller Rassen, aller Sprachen, glückliche Menschen und traurige Menschen, sehr angenehme Menschen und weniger angenehme Menschen.  In einem Hotel passiert alles Mögliche in einem wahrhaft faszinierenden Karussell. Das Hotelleben ist derart angenehm und charmant, dass meine Familie seit vielen Jahren dieser Tätigkeit mit Begeisterung und Zufriedenheit gewidmet ist, obwohl Diese ein kontinuierliches Engagement erfordert.

Meine Schwester und ich sind praktisch, im wahren Sinne des Wortes, in einem Hotel geboren und aufgewachsen und haben daher gelernt alle Aspekte des Empfangs zu kennen und zu lieben.

In den frühen fünfziger Jahren betrieb meine Familie ein blühendes Hotelgeschäft in einer Stadt in Umbrien. Mein Vater hatte aber den Wunsch, eine ähnliche Aktivität in einer größeren Stadt zu starten: Rom. So war es, dass die ganze Familie, inclusive Großeltern und wir kleine Mädchen, beschliess, nach Rom zu ziehen, um dort ein Hotel zu eröffnen und somit unserer Familientradition zu folgen. Nach vielen Besuchen in verschiedenen Stadtteilen, wurde entschieden, dass die beste Gegend für diese neue Aktivität die unmittelbare Umgebung der Vatikanstadt hätte sein sollen und zwar, genau das Viertel Aurelio.

Sicherlich war die Nähe zum Vatikan mit seiner beeindruckenden Basilika sehr attraktiv;  dazu kam die Überlegung, dass an diesem Punkt der ganze Verkehr von der Via Aurelia, die das Tyrrhenische Rückgrat unseres Landes war (die Sonnenautobahn existierte damals noch nicht) in Richtung Stadtzentrum zusammenfliesste. Diese Tatsache war damals ein sehr wichtiges Element, wenn man bedenkt dass die Italiener gerade begannen sich immer mehr mit dem Auto zu bewegen. Die Zone, trotz ihrer Nähe zum Vatikan hatte damals noch keine Hotels, hätte sich aber sicherlich sehr früh in seiner touristischen Ecke entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt presentierte sich die Umgebung noch sehr rustikal mit weiten Wiesen entlang der schmalen Strasse „Via Gregorio VII“.  Für diejenigen, die von der Via Aurelia kommend, sich der Stadt näherten, war diese rustikale Landschaft das was Sie erwartete, bis sich Ihnen plötzlich die majestätische Kuppel von St. Peter offenbarte.

So kam es, dass wir uns dafür entschieden ganau an dieser Stelle unser neues Hotel zu eröffnen , das sich nicht anders benennen hätte können als „Hotel San Pietro“, erstes und einziges so benanntes Hotelgewerbe in Rom seit 1955.

Gleich nach der Eröffnung konnten wir feststellen dass die Prognosen meines Vaters stimmten. Die Touristen, die mit dem Auto unterwegs waren, waren immer zahlreicher, viele kamen nach Rom durch die Via Aurelia, näherten sich der Stadt und sobald Sie an unserem Hotel vorbeikamen und sich plötzlich die Kuppel vor Ihren Augen errichtete, nahmen Sie an, Sie seien angekommen, und machten sich auf Hotelsuche. Mein Vater erzählte immer, dass als einige Arbeiter gerade dabei waren unser neues Werbeschild zu montieren, und sobald nur die ersten drei Buchstaben positioniert waren (HOT…) schon hielten die ersten Turisten an und fragten nach Zimmer.

Unsere Entscheidung also, von Vielen als absolute Torheit gehalten, ein Hotel in eine damals so kaum verstädtette Zone zu öffnen, hatte sich jedoch als die richtige Wahl ergeben.

Mein Vater dachte immer gerne an das was Ihm der Matrazzenverkäufer einmal verblüfft fragte, als er nach einiger Zeit weitere Matrazzen bestellen wollte: ”Was? Sie haben noch auf? Und das Hotel arbeitet? Entschuldigen Sie die Frage, ich war mir aber dermassen sicher dass Eure Aktivität sehr bald wieder zu einem Ende gekommen wäre, dass ich, nach Eurem ersten Besuch in meiner Firma, meiner Frau sagte, es sei ein Verrückter gekommen, der ein Hotel im offenen Gelände eröffnen wollte, das bald scheitern wird.” Und fügte hinzu: ”Ich dachte Ich sei ein Handelsexperte,  bin aber angeblich falsch.”.

Seitdem widmete sich die ganze Familie mit Begeisterung dieser neuen Aktivität. Mein Vater, meine Mutter und vor allem meine Großmutter, die damals noch sehr jung war, verwendeten alle ihre bisherige Erfahrungen in der Branche, um den Aufenthalt der Gäste in unserem Hotel so angenehm wie möglich zu gestalten.

Später wurde das Hotel mehrmals restauriert, renoviert und vergrößert und wird jetzt von meiner Schwester und mich betrieben, mit der Unterstützung unserer Mutter und dem Reiz einer fast hunderjährigen Erfahrung im Hotelgewerbe .

                                                                                                                                          Felicetti Maria Paola

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